24/7 gesundes Essen gewinnt ERIC-Gründerwettbewerb

Donnerstag. 28. März 2024 (Pressestelle)
Eine Gruppe Menschen auf der Bühne
Das Gewinnerteam Jana Adler, Amelie Motschmann, Tina Knipper, Susan Müller und Lina Bätz bei der Preisverleihung mit Vizepräsident Prof. Dr Felix Weispfenning (links) und Dr. Markus Neufeld (rechts). Foto: Hochschule Coburg

Schnell mal noch was Gesundes zu essen kaufen, auch wenn Cafeteria und Mensa zu haben: Das fehlt den Studierenden am Campus Friedrich Streib der Hochschule Coburg. Die Lösung könnte ein immer verfügbarer Lebensmittelautomat sein, der saisonale Produkte aus der Region bietet. Mit diesem Konzept gewann ein Studierenden-Team den ERIC-Gründerwettbewerb – und die Hochschule sieht großes Potenzial für eine Umsetzung der Idee.

ERIC steht für „Entrepreneurship Track for Regional Impact on Global Challenges“ und wird vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst gefördert, um den Weg für nachhaltige Gründungsvorhaben und Pilotprojekte zu bereiten. Der ERIC-Gründerwettbewerb wurde im Wintersemester 2023 / 24 zum ersten Mal ausgerufen. Studierende und Mitarbeitende der Hochschule Coburg werden dadurch auf eine niederschwellige Weise bestärkt, ökologisch-soziale Herausforderungen als Treiber für Ideen und Innovationen zu sehen. Die Entwicklung von nachhaltigen Geschäftsmodellen (Sustainable Business Modelling) wurde teilweise auch in Lehrveranstaltungen methodisch begleitet. „Unsere Idee haben wir im Rahmen unseres BWL-Kurses entwickelt“, erzählt Studentin Tina Knipper. „Und das ist dann gewachsen.“ Sie gehört mit Jana Adler, Lina Bätz, Amelie Motschmann, Susann Müller und Milena Scherz zu dem Team, das den Wettbewerb gewonnen hat. Die sechs Studierenden der Bachelor-Studiengänge BWL und Integrative Gesundheitsförderung haben sich in ihrem ersten Semester an der Hochschule Coburg in einem Projekt zusammengefunden und den Lebensmittelautomat 24/7 Regiofresh konzipiert.

Für gesunde, ausgewogene Ernährung taugen die vorhandenen Snackautomaten am Campus Friedrich Streib und der Dönerladen um die Ecke nicht. Durch die Lage auf dem Judenberg im Westen Coburgs geht’s auch nicht einfach mal schnell in den nächsten Supermarkt, außerdem sind die Portionen dort oft zu groß und die Studierenden wünschen sich auch Produkte aus der regionalen Landwirtschaft. Studentin Amelie Motschmann erzählt, dass im Regiofresh-Konzept vorgesehen ist, den Automaten mit regionalen, saisonalen und gesunden Produkten von umliegenden Bauernhöfen zu füllen: zum Beispiel mit frischem Obst und Gemüse, Nudeln, Brot, passierten Tomaten, Eier, Käse und frischer Milch. Kleine Mengen für bis zu zwei Personen sollen dabei auch ein Beitrag gegen Lebensmittelverschwendung sein. „Das ist ein sehr pragmatischer Ansatz und er verbindet die Gestaltung eines lebens- und liebenswerten Campus‘ mit regionalen Aspekten. Beides ist der Hochschule Coburg sehr wichtig“, erklärt Prof. Dr. Felix Weispfenning. Als Vizepräsident für Transfer, Nachhaltigkeit, Öffentlichkeitsarbeit und Entrepreneurship hat er den Wettbewerb initiiert und sieht in 24/7 Regiofresh eine Idee, die „großes Potenzial hat, umgesetzt zu werden“.

Die Idee gewinnt den Jury- und den Publikumspreis

Das Konzept hat sowohl den Jury- als auch den Publikumspreis gewonnen. Zur Jury gehörten aus der Hochschule Vizepräsident Prof. Dr. Felix Weispfenning sowie Prof. Dr. Christian Zagel, Professor für Entrepreneurship, Innovation und digitale Zukunftstechnologien. Als externe Jurymitglieder waren der Entrepreneur Uwe Schellenberger (koha-Stiftung Bamberg) und Frank Jakobs (IHK zu Coburg) dabei. Der Publikumspreis wurde von der Hochschulgemeinschaft über eine Online-Abstimmung gewählt. Verliehen wurden beide Preise zu Beginn des Sommersemesters im Rahmen des Innovations- und Lernfestivals IMPACT der Hochschule.

Auch wenn die anderen Projekte „Farmers First Bank“, „Nutri Know – Gesunde Ernährung“, „Healthy Angels“ sowie „Reduzierung Smartphone Nutzung am Arbeitsplatz“ nicht mit dem ersten Platz ausgezeichnet wurden, hätten sie ebenfalls gewonnen, sagt ERIC-Mitarbeiterin Julia Karberg. „Und zwar nicht nur Rebuy-Gutscheine, sondern vor allem Wertschätzung und Erfahrung!“ Vizepräsident Weispfenning ergänzt: „Wir wollen Studierende zu Persönlichkeiten ausbilden und sie befähigen, Dinge nach ihren eigenen Werten zu beurteilen, Ideen zu entwickeln, Verantwortung zu übernehmen – auch im Rahmen von gesellschaftlichem Engagement.“ Wenn sich Studierende mit dem Prozess des Gründens beschäftigen, entwickeln sie Fähigkeiten, die dabei helfen, eine Firma zu gründen. „Solche Persönlichkeiten sind auch innerhalb von Unternehmen gefragt.“

Das Teams des 24/7 Regiofresh-Konzepts freut, dass es beide Preise abgeräumt hat und nun eine mögliche Umsetzung Thema ist. Amelie Motschmann lächelt: „Dass wir im ersten Semester schon ein Projekt anstoßen konnten, dass so gut ankommt, ist toll. Das motiviert für die Zukunft!“